Das Kircherl

Das Leprosenamt erbaute für die Aussätzigen im benachbarten Siechenhaus 1514 die Kapelle „St. Trinitatis“,um den „Unheilbaren“, die sogar zu ihren Familien kaum noch Kontakte hatten, wenigstens den Kirchenbesuch zu ermöglichen. Das evangelische Ott-Heinrichs. Zur Leprosenkirche kam 1580 ein Leprosenfriedhof, der durch Erweiterungen zum jetzigen Dreifaltigkeitsfriedhof wurde. An den gotischen Chor fügte man um 1700 die barocke, kuppelbekrönte Weinzierlkapelle. Dekan Heldmann stiftete für die Kirche 1724 ein Benefizium. Für die junge Dreifaltigkeitsgemeinde mit gut 3800 Seelen war sie ab 1923 sechs Jahre lang Pfarrkirche.

Die kleine Dreifaltigkeitskirche hat noch immer den alten Chor mit seinem schönen Netzgewölbe. In kalvinischen Zeiten, z. B. 1568, und noch mehr im Dreißigjährigen Krieg hat sie  sehr gelitten und wurde nur notdürftig erhalten bis zur Barockisierung 1699. Man brach die alten Emporen und das Holzgewölbe im Langhaus weg und Wolfgang Dietzenhofer änderte die Fenster. 1700 schufen Amberger Handwerker den stattlichen Hochaltar mit St. Martin und St. Wolfgang. Seitenaltäre und Kreuzweg, qualitätvolle Arbeiten, erwarb man später. Die Restaurierung ab 1983 brachte den anheimelnden Reiz der gotischen/barocken Kirche wieder zur Geltung und manche Trauung fand seitdem hier statt.

Otto Schmidt, Amberg